Dienstag, 18. September 2012

Warum denn jetzt auch noch ein Blog

Hat der Mann denn nichts anderes zu tun???
Doch, hat er. Aber damit ist er für heute auch schon fertig:-). Außerdem wollte er das immer schon einmal machen.

Warum fängt er denn genau jetzt damit an?
Tja, wann den sonst? Am Wochenende laufe ich meinen zweiten Ultra, ich habe eine Blitzgrippe und bin 2 Tage krank (für mehr habe ich keine Zeit), also : Auf geht´s.

In ca. 350 Tagen laufe ich mit meinem Teampartner Donimik Singer den Gore-Tex Transalpinrun. 320 km über die Alpen mit 15000 Höhenmetern in 8 Tagen. Ja, das ist jeden Tag ein Marathon. 2013 laufen wir über die sogenannte Westroute. Das heißt, es gibt auch noch eine Ostroute die erlaufen werden will. Die habe ich mit meinem Freund Olaf für 2014 geplant.
Gore-Tex TransalpinRun

Dieser Blog soll mein Training und die Vorbereitung über ca. 1 Jahr dokumentieren. Dazu muss ich leider auch bisschen ausholen was meine bisherige sportliche "Karriere" betrifft. Tut euch das nicht an wenn ihr nicht wollt.
Viele meiner sportlichen Wegbegleiter werden hier mit dargestellt. Ich beschränke es allerdings meist wirklich auf die sportliche Seite von ihnen. Manchmal lässt sich da allerdings ein bisschen Persönlichkeit nicht ganz raushalten. Verzeihung vorab dafür.

Danke an alle die mich bis hierher unterstützt haben. Dazu gehört sehr viel mehr als nur mal den Partner ´ne Stunde am Tag laufen zu lassen. Ich kann mir die vielen Entbehrungen nur schwer vorstellen aber nochmal Danke dafür. Auch an meine Freunde, die das alles auch mit ertragen. Das ständige Geschwafel über den Sport und die Tücken des Rauchens und so:-)...Ach ja: Hört endlich auf damit!

In den letzten paar Jahren habe ich an allen Ecken Deutschlands irgendwie verrückte Typen kennengelernt. Das hilft mir unheimlich, mich für nur ca. 1/4 so verrückt wie die anderen zu halten. Danke.
Da gibt es Leute die machen einen Ironman mit Klapprad und Schwimmflügeln, andere rennen in hochhackigen Stiefeln einen der härtesten Extrem-Crossläufe Deutschlands, wieder andere tätowieren sich den ganzen Körper und laufen nur mit Wikingerhelm, andere haben irgendwie eine weiblich affine Ader und rennen alles mit Kunstbusen und Rock, einer ist noch nie weiter als 5 km gelaufen und sagt mir, dass er in 5 Monaten einen olympischen Triathlon macht-weil er es kann-aha. Ich bin beeindruckt. Dann sind da noch so Leute die laufen bei -20 Grad Celsius von Göttingen zum Brocken und andere rennen 100 Meilen am Stück. Zeittunnelläufer, Unter-Tage-Läufer, Islandmans, Ostseemans, Toughguys, Ironmans, Triple-Ironmans, Transalpinläufer, Transalpinbiker, Höhenbergsteiger, Geocacher der höchsten Kategorie und viele mehr...
also ich bin mir sehr sicher: ICH BIN GANZ NORMAL!

Was kann ich?
Bis ich 19 war, war ich unheimlich unsportlich. "Es steckt viel Spaß in Toffifee"-das hab ich immer geglaubt, Erdnuss Locken und Bahlsen Schokokekse waren meine Trainingspartner. Dazu kamen Unmengen an Lucky Strike, in Spitzenzeiten bis zu 60 Stück am Tag. Ging eigentlich ganz gut und wohl gefühlt habe ich mich auch.
Auf einmal sagte mir einer, dass ich wohl gut laufen kann und schwupps habe ich es versucht.
Erster Wettkampf im Januar 1998, Niedersächsische Polizeimeisterschaft im Crosslauf in Melle, Temperatur ca. -9 Grad Celsius, Streckenlänge 5km, Start 08.00 Uhr. Kann er...denkste...Beginn der zweiten Runde: Bin zwar sehr weit vorn aber irgendwie schmeckt alles nach Blut im Hals und ich gebe nach ca. 2,8km auf. Mein Coach steht an einem Baum und ich falle in seinen Arm. Er sagt: "Beim nächsten mal. Hast wohl überpaced." Waaaaas??? Ich steige gesenkten Hauptes in unseren Bus und fahre mit den anderen Läufern zurück nach Hannover. Ich beschließe schon da, dass ich niemals wieder aufgeben werde! Bis heute habe ich mich daran gehalten.

Es folgen ein paar Monate mentales Aufbautraining mit diversen kleineren 10km Wettkämpfen. Die Strecke scheint mir zu liegen, reicht mir aber irgendwie nicht.
Im August beschließe ich in 6 Wochen aus dem normalen Lauftraining heraus meinen ersten Marathon zu laufen. Das mach ich Ende September in Berlin und ich jogge locker knapp unter 4 Stunden ins Ziel. Mann mit Hammer? Fehlanzeige. Mann mit ´ner Menge Spaß? Ja, der werde ich!

7 Monate später der zweite Marathon. In Hamburg. Meine Vorstellung liegt auf jeden Fall unter 3:30 Stunden. Das schaffe ich auch mit ca. 3:17. Im Ziel tut alles weh und an die gequälten Momente auf der Strecke kann ich mich heute noch erinnern.
Training???Ach...wer trainiert hat kein Talent???...Denkste...hätt ich´s mal mehr gemacht. Ich beschließe: Keine Marathons mehr.
Dafür kurze Läufe und die kann ich. Ich laufe in örtlichen Wettkämpfen immer mit der ersten Frau rein und bin damit auf jeden Fall und den "Top-Twenty Männern". Damit kann ich leben. Laufen soll Spaß machen. Wenn ich mehr Zeit investieren muss dann kann das kein Spaß mehr sein.
Aber eins war klar, das Rauchen muss weg. Also, 1. Urlaubstag im Jahr 2001, Kippen weg und ab jetzt Nichtraucher. Hat funktioniert. Vorsicht! Das war eine der umsichtigsten Entscheidungen in meinem Leben.

Persönliche Bestzeit 10km Straßenlauf von 2003 liegt bei 34:27. Der Sieger hat an diesem Tag unter 30 Minuten gebraucht und schon ein Eis gegessen während wir mit dieser Spitzenzeit noch eine Runde laufen mussten.


Der Körper hatte sich zwischenzeitlich auf absolutes Läufertopniveau von ca. 68 kg bei 176 cm Körpergröße geformt. Als ich mich so ab und an mal näher im Spiegel betrachtete, musste ich etwas daran ändern. So kam ab ca. 2000 auch intensives Krafttraining mit auf dem Speiseplan.
Es kam mir sehr zu Gute das auch bei der Arbeit machen zu können. Sport wurde sehr hoch angesehen in meiner Truppe und als Laufwunder das auch noch Power hat, hat man es auch nicht so schwer.
Die Läufe auf der Arbeit waren sehr entspannt aber dafür länger. Ich war auf der Suche nach dem Runner´s High. Irgendnwie hab ich das noch nicht gefunden.
Meistens waren diese Läufe durch Begleitung von Laufanfängern oder auch zwei Mädels geprägt. Mit Verena und Sandra konnte man endlos lang laufen und der Tag war dein Freund.

Zu Hause meldete ich mich mittlerweile in einem Fitnesstempel an. Dort machte ich dann nach der Arbeit auch noch Krafttraining, Spinning, Tae-Bo und andere Ganzkörperkurse. Meine Spinningtrainerin Ulla, im echten Leben eine Lehrerin, hat mich noch an meinem ersten Tag im Studio mit ihrem mitreißenden Kurs gefesselt. Für mich stand fest: Genau das willst du ab jetzt jeden Tag!
Ab 2004 habe ich dann in diesem Studio auch als Trainer für alles gearbeitet, ich war ja eh immer da:-) Zunächst als Spinningtrainer, später diverse andere Kurse, Ernährungscoachings, Fitness- und Personalcoachings bis hin zum Athletiktraining und BootCamp.

Ich übernahm im Studio im Jahr 2005 eine Anfängerlaufgruppe. In ständig wechselnder Besetzung lief ich mit den Jungs und Mädels drei mal pro Woche. Meistens trafen wir uns zusätzlich noch bei zwei meiner Spinningkurse. Ergo 5x Ausdauer und mit meinem Freund Sehat, der auch der Laufgruppe angehörte, zusätzlich noch 2 mal Krafttraining. Das sah man ihm sehr bald an. Mit diesen "Anfängern" bin ich 2007 nochmal den Berlin-Marathon gelaufen. Zuvor den Halbmarathon in Hannover, PB 1:29, und diverse kleinere Wettkämpfe von 5 - 15 km. Eine Supertruppe. Danke an Sehat, Doreen, Olli, Olaf, Detlef, Jürgen, Ulla, Sebastian und noch ein paar mehr.

Dazu kam noch sehr regelmäßig mein Mountainbiketraining. Hier bot sich meine direkte Nachbarschaft an. Stephan kauft sich mit Anfang 30 ein MTB und will genau diesen Sport jetzt betreiben. Mit dem bin ich unheimlich viele Touren gefahren. Mittlerweile fährt er wahrscheinlich besser als ich. Auf jeden Fall ist aus ihm ein echtes MTB-Monster geworden.

Gerade im Studio und auf der Arbeit lernte ich viele Typen kenne die irgendetwas besonders gut konnten. Irgendwie wollte ich das dann auch. Einer war Triathlet und hatte einen Waschbrettbauch- Tja- ich bald auch- der Triathlon musste noch warten.
Inzwischen hat sich das Gewicht so auf 82 kg eingependelt. Der Fettgehalt des Körpers ist etwas höher als zuvor, bei ca. 12%,  aber im Großen und Ganzen ist davon nix zu sehen. Sind wohl schwere Knochen;-)

2007 las ich von einem Laufevent in Norddeutschland. Dem Strongmanrun von Fisherman´s Friend. Schlamm, Dreck, Wasser, Blut, Schweiß, Kälte, Tränen??? Das klingt eindeutig nach genau dem was ich will. Leider fiel der Lauf genau in das Wochenende meiner Abschlussstudiumsklausuren. Im Nachhinein habe ich mich sehr geärgert, dass ich nicht teilgenommen habe.
Ich habe es nachgeholt. Die nächsten 4 Jahre war ich ein fester Bestandteil dieses Events bei dem leider nur einfach viel zu viele Läufer auf der Strecke waren. Und zwar von Anfang an. Vier mal eine Platzierung um die 100 herum, von den besten 10.000 Extremcrossläufern der Welt-Ich bin sehr zufrieden. Leider wanderte der Lauf aus dem beschaulichen British-Military-Airport Weeze am Niederrhein zum Nürburgring ab. Hatte die Folge, dass noch mehr Läufer da waren. Macht keinen Spaß mehr. Viele die "mal schauen ob sie vielleicht eine Runde überleben"??? Das geht doch nicht.

Im ersten Jahr in Weeze kamen mich ein paar meiner Kumpel besuchen. Die finden eigentlich kollektiv Sport doof und rauchen wie die Teufel. Danke Jungs, dass ihr dagewesen seid.
Einer davon, Thorsten, sagte hinterher zu mir :"Das will ich auch können." Kein Problem. Zwei mal die Woche laufen, zwei mal Krafttraining und nächstes Jahr kommst du mit."
Ja, was soll ich sagen-Frankenstein´s Monster Thorsten ist heute überall dabei und kann einfach alles. Die 30 Kilo, die er jetzt weniger hat, stehen ihm übrigens ausgezeichnet. Danke, dass du mich erträgst wenn ich dir die nächste Hürde zeige.

2007 habe ich dann auch noch meine ersten alpinen Klettererfahrungen machen dürfen. Das kannte ich vorher nur aus der Halle und so war für mich die Zugspitze, der Höllentalferner und Hüttenübernachtung ein echtes sportliches Lebenshighlight. Danke an meine Kollegin Nina, die das alles so organisiert hat und an Christoph, das er nicht gestorben ist:-)

2009 endlich der erste komplette Volkstriathlon. Nachdem ich im Jahr davor als Schwimmer einspringen musste konnte ich das also auch. Supertoll. Nächstes Jahr wieder:-) Ich habe mich daran gehalten. Hier noch mit Seepferdchenbadehose-die Ausrüstung wird immer besser.


Beim Training für den Fisherman´s Friend Strongmanrun 2010 begleitet uns der Harz Kurier, die örtliche Zeitung, über 3 Monate. Die Redakteurin Sebahat und der Fotograf Mark sind völlig begeistert und kurz davor mit uns in die Schlammgruben zu springen. Eigentlich wollten sie nur kurz mal schauen und ein Foto von der Gruppe machen aber manchmal kommt alles ganz anders. Wir bekommen einen mehrteiligen Bericht in der Zeitung über Training, Team,  Methodik und Wettkampf gewidmet. Die Titelseite gehört einer stolz geschwellten Brust meinerseits auf der steht: "I finished the Strongmanrun 2010" Woohoo... Stellvertretend für das gesamte Team der Harten Harzer, welches den echt harten Lauf in Weeze komplett übersteht.


Mitte 2010 wird der Teampokal für den Harzer-Berglauf nach Osterode vergeben. Superolaf, Niklas und ich gewinnen einen der drei Pokale und sind monsterstolz. Das ist immerhin der längste Crosslauf den wir hier kennen und wir sind die Besten. Woohoo.

Ganz nebenbei hat sich im Kreis Osterode ein Kreislauftreff etabliert. Jeweils ein Verein organisiert einmal im Monat einen mehrteiligen Trainingslauf. Hier beteilige ich mich ebenfalls und organisiere zwei Ausläufe mit je 3 Strecken für bis zu 100 Läufer. Schade, dass diese Tradition leider keinen Bestand hatte.


Im August laufe ich mit Thorsten den längsten Wanderlauf der Welt, den Fjällräven Classic. 110 km oberhalb des Polarkreises in Lappland. Es wird der schönste "Urlaub" den ich bis dahin gemacht habe. Ich bin von der Landschaft in diesem wunderschönen Land überwältigt. Wir gehen nach ca. 70 Stunden mit einer Goldmedaille in unser wohlverdientes Wellnesshotel und mit einem Eimer Ben&Jerry´s, einem Sixpack Bier in der Hand und zwei Super-Burger-Menues von Sybilla im Bauch, gefühlte 10 Stunden nicht aus der Sauna raus.

Zwei-Drei Volstriathlon waren auch in diesem Jahr wieder mit dabei. Bestzeit liegt bei ca. 1:12 Stunden.

Im September 2010 wandere ich mit meinen 3 Freunden Superolaf, Todesthorsten und Monsterolli den Oxfam Trailwalker in einer Zeit von 28:30 Stunden. Unterstützt wurden wir von Andrea, Detlef und Sakia. 
Ziemlich zermürbend aber wir hatten einen tollen Plan. Wir waren das einzige Team im Starterfeld was ausgeschlafen ins Ziel kam. Am Ende hat uns jedoch auch die schiere Dauer ziemlich zermürbt. Auch unser zweites Team aus Andre, Christiane, Anja und Dennis kam eine Stunde nach uns ins Ziel. Starke Leistung. 



2010 im November werde ich Crosslaufmeister im Kreis Osterode mit einer Zeit von 38:11 auf 10km Cross beim den Crosslaufmeisterschaften im Kreis Osterode des MTV Förste.
Diesem Verein gehöre ich zwar auf dem Papier an aber irgendwie finde ich die Zeit nicht mehr dort auch mit zu trainieren. Eine tolle Truppe die eigentlich schon oben beim Kreislauftreff Erwähnung finden sollte. Ingo und seinen Mannen sind die Initiatoren dieses Events.


Anfang 2011, wie alle zwei Jahre, Niedersächsische Crosslaufmeisterschaften der Polizei. Ich schaffe es mal wieder auf das Treppchen. 3. Platz Gesamtwertung auf der Mittelstrecke, 2. Platz Teamwertung. Das kann er. Kurz vorm Strongmanrun-gar kein Problem.

Im Juli 2011 sollte der erste olympische Triathlon in Hamburg folgen. Erstens hatte ich Schiss ihn nicht zu schaffen, zweitens wurde ich furchtbar krank eine Woche zuvor. Abgesagt. Eine Freundin ist für mich gestartet. Kathi hat sich super geschlagen und mir für das darauffolgende Jahr eine heftige "Time To Beat" vorgelegt. Den Rest meines Teams, Mompi und Benni, habe ich schmählich im Stich gelassen-Asche auf mein Haupt-Nie wieder!

Dafür läuft das Laufen weiter. In diesem Jahr habe ich Olaf vorgeschlagen mit ihm den Transalpin zu machen. Wir verschieben die Diskussion und laufen zusammen den 34. Harz-Gebirgslauf, Brocken-Marathon, als Team und kommen locker ins Ziel. Gefühlte -17 Grad Celsius auf dem Gipfel und man sieht die Hand vor Augen nicht. Am Start sind beschauliche 8 Grad Celsius und den waagerechten Schneefall da oben nimmt man unten irgendwie auch nicht wahr. Kurz vor dem Gipfel noch ´ne Mülltüte über den Körper gestülpt und dann lässt es sich gerade so aushalten. Im Ziel fühle ich mich nach ca. 4 1/2 stunden so, dass ich umdrehen und nochmal laufen will. Olaf fühlt sich auf Grund von Magenproblemen einfach nur bescheiden. Das ist aber schon seit 32 km so. Und dieses Monster ist einfach weitergelaufen (naja, so einfach war es auch nicht aber Hut ab). Für mich steht fest: Mehr davon!
Es bleibt zu erwähnen, dass ich genau 6 Tage zuvor mit Thorsten eine "kleine" Auslaufrunde im Harz gelaufen bin. Ca. 40km zur Hanskühnenburg. Am 2. Oktober komplett ohne Shirt. 1-2-3-Oberkörper frei. Dafür hatten wir eine Fruchtschnitte und einen halben Liter Apfelschorle dabei. Das prägenste Ereignis an diesem Tag ist wie Thorsten sich in die erschnorrte Flasche Cola von oben mit einem Löffel Zucker einfüllt um zu überleben.

Brockenmarathon-gleich geht´s los
Direkt davor, im August, laufe ich den Etappenmarathon in Osterode mit. Ein kompletter Marathon den man halt in 7 Etappen läuft. Die Streckenlänge liegt mir eigentlich nicht so sehr aber ich habe einen sehr verbissenen Gegner. Danke Lars. Eine Etappe durfte er gewinnen, merke- nie wieder eine Bergetappe mit Pulsmesser laufen- die restlichen 6 gingen auf mein Konto.



Im Februar 2012 bin ich den ganzen Tag Skifahren im Harz. Es ist tolles Wetter. Sonnenschein und ca. -17 Grad Mittagstemperatur. Während ich ein bisserl wedele und anschließend noch ´ne Langlaufrunde drehe, laufen andere von Göttingen zum Brocken auf der geschlossenen Schneedecke. Es ist Brockenchallenge. Ca. 87km laufen im Februar auf den höchsten Berg Norddeutschlands. Ich bin ja eh schon im Harz und Thorsten betreut einen der Läufer, Björn. Der Mann einer Kollegin läuft auch mit, Michael. Also nochmal abends von Oderbrück, bei mittlerweile -20Grad zum Brocken hochgewandert und den Läufern beim Zieleinlauf zugesehen. Atmosphäre aufgesaugt im Goethesaal und Thorsten und Björn nach unten bis Oderbrück begleitet. Wir setzen uns auf Mülltüten und rasen den Weg hinunter wo es geht. Björn steht völlig neben sich und redet die ganze Zeit, cooler Typ. Micha geht es gut, der redet gar nicht mehr, auch cooler Typ. Ein weiterer Runner, den ich bisher nur vom Hörensagen kenne, Frank, liegt mit einer Infusion auf dem Boden, schon seit Stunden, cooler Typ. Toll. Ich glaube, hier machen wir nächstes Jahr auch mit. Thorsten sagt na klar, dass er dabei ist. Muss man einfach wenn man das gesehen hat. Der Lauf ist organisiert als Spendenveranstaltung vom Verein ASFM, Ausdauersport für Menschlichkeit. Anmeldung läuft ab 1. Dezember.
Brocken Challenge

Im März 2012 laufen wir als Team den Braveheartbattle in Münnerstadt.
Wir starten als "Harte Harzer". So nennen wir uns seit ca. 4 Jahren. Seit dem trainieren wir mit einem lockeren Zusammenschluss aus ca. 20 Leuten für genau solche Events wie diesen. Das Training, insbesondere im Winter, macht fast nochmal soviel Spaß wie der Lauf an sich. Und die Jungs sind ja sowas von...

Hmmm...wir sind mit 15 Leuten angereist und sind alle heiß wie Frittenfett. Vor dem Start gehen 2800 Läufer auf die Knie und empfangen einen Braveheartsegen. Was kann das denn werden. Es sind ca. 4 Grad Luft und ca. 2 Grad Wassertemperatur. Auf uns warten 24 beinharte Kilometer. Das kann ja heiter werden. Nach dem ersten Wasserhindernis und dem ersten Hangelhinderniss ist klar, das Team besteht noch aus Thorsten, Dominik und mir. Der Rest kann unser Tempo nicht laufen. Das muss auch kein Anspruch sein.
Es ist ein Höllenritt. Wir kommen als 83., 84. und 85. ins Ziel. Viele kommen heute gar nicht an. Wenn ihr eine Laufempfehlung wollt dann ist das diese hier. Der verlangt euch alles ab. Das Foto After Finish spricht für sich.

Tja...das komische Gefühl danach...diese Leere...die sollte schon sehr bald ausgefüllt werden. Am Abend zu Hause war das allerwichtigste die Online-Anmeldung für den BHB 2013. Erledigt.
Braveheartbattle
Außerdem, wenn wir schonmal dabei sind, im Dezember soll der härteste Lauf Deutschlands stattfinden, GettingTough The Race. Ich bin gespannt und melde mich auch gleich hierfür an.
Gettingtough The Race

Ab April wehte dann dazu ein anderer Wind aber bis hierhin soll es erstmal genug sein.

Sportliche Highlights die ich nicht vergessen möchte sind ein paar Brockaufstiege, in zwei Etappen von Göttingen zum Brocken, eine superschöne Veranstaltung und die mehrmalige Teilnahme an den Highlandgames in Schwiegershausen. Der Sieg war uns bislang nicht vergönnt aber wir arbeiten weiter daran. Das Team "Mc Bull" gibt nicht auf.



Skifahren, Snowboarden, Klettern genau wie Mountainbike- und Rennradfahren stehen als Spaß- und Ausgleichbewegung mit auf dem Programm. Dazu bin ich unheimlich gern draußen unterwegs und kann mich dann meinem Outdoor- und Survival-Gott Jens von Adreanlintours mittlerweile aus der Natur ernähren und dort überleben. Bei Survivalkursen und Wildwasserspaß werde ich sicher auch weiterhin als Second-Guide anzutreffen sein.
Adrenalintours



Seit ca. 2 Jahren bin ich weg vom reinen Kraft- und hin zum Athletiktraining. Der letzte Schliff kommt dann bei Outdoorkursen mit funktionalem Training. Hier wünsche ich meinem Kumpel Christopher, auch ein Mc Bull Highlander, mit seinem Outdoor Circuit viel Erfolg. Dort bin ich sicher auch als Trainer ab und an dabei.
Outdoorcircuit Northeim

Outdoorcircuit

Im Großen und Ganzen soll es das erstmal zur Vorgeschichte gewesen sein. Da gibt es sicher noch eine Menge mehr aber ich belasse es absolut beim sportlich relevanten Teil.

Mit sportlichen Grüßen, Euer Matze

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