Einen letzten Run im April will ich
jedoch vorher nicht vergessen, die zweite Medaille in diesem Jahr die
ich meiner kleinen Tochter später schenken kann.
Am 21.04. starte ich zusammen mit einem
voll aufgedrehten Thorsten beim Bilstein Marathon, allerdings nur
über die halbe Distanz von 21,1 km. Endlich mal was mit Berg wurde
mir versprochen. Genau das passiert.
Kurz vor uns starten die Marathonis und
dann geht’s los.
Von Anfang an irgendwo unter den ersten
10 rennen wir genüßlich ungefähr 13 km bergauf. Wir laufen
zusammen und es keucht und röchelt neben mir. Bergauf ist meins,
nicht seins:-) Am höchsten Punkt stehen tatsächlich ca. 5 Zuschauer
und klatschen uns die letzten Meter nach oben. Es gibt warmen Tee,
hier ist es echt lausig kalt. Thorsten...Thooooooorsten?...Da isser.
Jetzt geht es die restlichen 8 km wieder bergab. Das ist seins. Seine
Beine sind gefühlte 30 cm länger als meine, der Mann fliegt geradezu nach
unten und ich im Kielwasser. Ich keuche hinterher und habe mit meiner Verdauung zu kämpfen.
Das zwingt mich zu ein paar kleinen Pausen in denen wir immer von den
gleichen Leuten überholt werden die wir dann wiederum überholen
müssen.
Die Strecke bergauf ist geprägt von
Forst- und Verbindungsstraßen. Auf der kurzen Geraden findet sich
sogar ein saustarker Waldtrail. Der macht mächtig Spaß ist jedoch
kurze Zeit später vorbei.
Dann geht es nochmal 2 km auf Asphalt
steil bergab. Das knallt mächtig auf die Fußsohlen und jeder
Schritt schmerzt- man könnte sagen: Der Bilstein brennt...unter den Füßen...schneller...noch schneller....noooooooch.....
Zieleinlauf, mit noch einem Läufer den
wir bergab schreiend und brüllend einfach mitreissen, als 12., 13.
und 14. Für einen Sonntag-vormittags-Spaziergangslauf sehr
zufriedenstellend. Dauergrinsen ist eingemeißelt...das letzte Stück war echt ein Traum...ein lauter:-)
Der Event selbst ist durch und durch familiär
organisiert und man hat das Gefühl jeden dort zu kennen. Toller Lauf mit hohem läuferischen Anspruch. Asphaltcowboys mit weißen Turnschuhen die vor jeder kleinen Steigung erstmal langsam Schluck für Schluck ein Wässerchen ( aber nur ohne Kohlensäure bitte ) brauchen sollten lieber weiter Stadtmarathon laufen.
Noch zwei Stück Kuchen auf die Faust und dann geht’s wieder heim...und jetzt???
2013 gibt es hier einen Ultra ( 53 km) der wird gebucht:-)
Noch zwei Stück Kuchen auf die Faust und dann geht’s wieder heim...und jetzt???
2013 gibt es hier einen Ultra ( 53 km) der wird gebucht:-)
Am ersten Maiwochenende besuche ich den
Hannover Marathon als Zuschauer. Was mach ich denn eigentlich hier.
Ach ja. Zuschauen und anfeuern.
Den Halbmarathon gewinnt ein mir
Unbekannter aber den zweiten Platz belegt eine lokale Größe des
Harzes, Daniel Wienbreier, mit unter 1:10. Na gut-du bist schneller
und außerdem schon Ironman-ich komme.
Dafür bin ich – ein KETTENMARATHONI,
CABANAUT und WELTREKORDHALTER!
Bei einem Outdoorevent im April lernte ich mal
wieder zwei Verrückte kennen. Michael und Markus.
Beide sind Mitglieder einer Gruppe von
Sportlern bei denen Spaß deutlich im Vordergrund zur Leistung steht.
Die CaBa´s. Auch Cabanauten genannt.
Bei einem lockeren „Was machst du
so“-Gespräch, mit der beiderseitigen „Ich kann alles“-Antwort, wird sich zum Kettenmarathon verabredet. Ich sage einfach schon mal
für Thorsten und mich zu. Er muss eh mit.
Was ist das?
Viele Cabanauten ketten
sich aneinander und laufen gemeinsam einen Marathon. Den i-welt Marathon in Würzburg. Ja
´ne, is´ klar...
Irgendwie hab ich doch ein bisschen
Schiss davor. Angekettet? Wenn sich einer losmacht gibt es keinen
Rekord? Sind überhaupt genug Leute da um den Rekord zu bringen?
Alles ist vorher nur per email und Internet verabredet...ob das alles
läuft? Ich kenne niemanden da. Egal- Samstagabend starten wir zwei
nach Würzburg.
Nach einer Nacht im TIV geht’s auf
zum Start. Thorsten hat noch zwei weitere Läufer aus seiner
Trainingsgruppe in Göttingen aktivieren können. Sanna und Aschu.
Sie läuft nur barfuss und er einfach nur schnell.
Als Teamfarbe ist grün angesagt und
verkleiden sollten wir uns auch. Hmmm...eine zerrissene Laufshorts
und ein komplettes Paket grüne Lebensmittelfarbe machen mich zum
Praktikanten vom Hulk. Ich bin nicht der Einzige mit dieser Idee. Die
Typen hier an unserem Kettenstart sehen echt irre aus. Gehöre ich
wirklich dazu? Wenn ich an mir so runterschaue muss ich wohl sagen
JA.
Auch Thorsten ist nun von diesem Lauf
überzeugt, rennt zum Auto, zieht sich das Gewand des schnellen
Läufers endlich an und lässt sich nachmelden.
Etappenstart und wir sind ganz hinten.
Der Frontläufer und Ober-CaBa, John Caba, läuft in Plüschpantoffeln
vorweg. Hinter ihm sind insgesamt noch 72 Personen an einer Kette
immer zu zweit nebeneinander angekettet. Mr. T. Und der Hulk
mittendrin.
Viele der Jungs und Mädels kenne ich
vom Sehen vom Strongmanrun, Braveheartbattle, etc. Starten oft
verkleidet und sind die lautesten und auffälligsten Typen auf der
Strecke.
Um 09.15 geht’s für uns los. Wir
starten in moderatem Tempo und rasseln uns in gut 1,5 Stunden in
Ketten über die ersten 10 km der Marathondistanz.
Man sollte meinen Würzburg wäre eine
schöne Stadt am Main aber außer der Innenstadt sieht es überall
aus wie Hannover-Linden, das ist kein Kompliment.
Dafür strengt sich das Wetter
besonders an. Die letzte Wolke steht am Start am Himmel, danach
bleibt sie mit ihren Kumpels weit weg von uns. Die Sonne brennt
herunter mit etwas über 30 Grad. Naja...so lange wird das ja nicht
dauern. 4:30 ist das Ziel und alle die hier stehen haben eigentlich
vorher im Netz erklärt, dass sie genau das auch ohne Probleme
schaffen...auf 5 Minuten wird es schon nicht ankommen:-) - denkste!
Wir werden autark versorgt von einem
örtlichen Fitnessstudio. Die meinen es echt gut. An den normalen
Verpflegungspoints hat man wohl Angst vor der bunten und mächtig
lauten Kettentruppe. WIR LAUFEN KETTE - KETTE LAUFEN WIR!!!
Woohooooo...Entsorgt wird im Wechsel,
der Rest dreht sich jeweils um...ein großer Spaß.
Spätestens auf der Hälfte der Strecke
wird deutlich wie schwer diese Unternehmung eigentlich ist. 73
unterschiedliche Interessen wollen bedient werden und da gibt es
wirklich eine Menge Bedürfnisse. Nach ca. 5 km benötigt der Erste
bereits Elektrolyte - die Frage geht durch die ganze Truppe -
Tabletten werden nach vorn gereicht. So geht es eigentlich die ganze
Zeit. Ich wusste bis dato nicht was man alles brauchen kann um 42,195
km zu laufen aber ich bin lernfähig.
Nach 5 Stunden – wir sind immer noch
lange nicht da – möchten uns meine uniformierten Kollegen von der
Straße haben. Nach einem kurzen Wortgefecht mit dem „Anführer“
und dem Einschalten des Veranstalters steht fest, wir dürfen zu Ende
laufen und den Rekord holen, wenn wir es schaffen. Tja, haben wir.
Nach 6:39:51 laufen wir durch das Ziel. Alle. Keiner hat sich
abgekettet.
Wir werden noch vom Veranstalter
verpflegt und rasen dann nach Hause. Auf dem Weg zum Auto sprechen
uns zwei Passanten an. Die sind ca. 20, siezen uns und stellen fest:
„Ey, ihr seid ja von diesen grünen Cabanauten!!! Ihr habt einen
Weltrekord gemacht!!! Würdet ihr das nochmal tun, so angekettet
laufen?“ Für Mr. T. Und den Hulk steht fest: Never ever! Aber - noch mehr coole Typen. Meine Freundesliste bei FB füllt sich weiter an mit...
Direkt vor mir angekettet war der Anton von Marathon4you. Zitat von ihm: "Was für´n Schmarn!"
Er hat zu dem Lauf einen Superbeitrag auf
der Marathon4you.de Homepage geschrieben mit einer Menge Bildern. Ich
kann den nur empfehlen.
In der Woche darauf kommen unsere neuen
Rucksäcke. 3 mal Salomon Advanced Skin XT 5 bitte. Olaf, Thorsten und ich wollen im
Training ein bisschen unabhängiger sein und außerdem sehen die ja
auch noch gut aus. Rettungsdecke und Pfeife sind auch sehr wichtig
;-) und wenn die schon dabei sind dann kann man ja auch mal 120
Euronen investieren. Das Ding trägt sich wie ein T-Shirt und wird
von uns allen bedingungslos weiterempfohlen.
Ende Mai nochmal schnell einen
Survivalkurs im Harz und dann eine Woche Survival, Bäume fällen,
Feuer machen und Kanufahren zwischen Schweden und Norwegen auf zwei
großen Seen. Zivilisation=Fehlanzeige=Toll.
Sport konnte man auf den von uns
besuchten Inseln nur bedingt machen. Für so´n TRX ist jedoch immer
Platz.
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